Toller Triumph von Moritz Malcharek bei der 37. Oderrundfahrt

Moritz Malcharek Moritz Malcharek privat

- KED-Stevens Radteam Berlin überzeugt auf den Straßen Brandenburgs –

Zum Schluss war der Jubel beim einzigen Berliner Eliteteam KED-Stevens besonders groß! Die letzte Etappe der 37. Internationalen Oderrundfahrt wurde eine Beute des Jungtalents Moritz Malcharek, der die guten Leistungen seines Teams auf den ersten Teilstrecken noch einmal krönte.

Doch zunächst der Reihe nach: der Start erfolgte am 30.06.2016 mit der 1. Etappe über 75 km als Großer Preis der Stadt Frankfurt/Oder, wo insgesamt auf einem 1,5 km langen Rundkurs 50 Runden zu bewältigen waren. Unter den 99 Startern, die das Rennen in Angriff nahmen, war das KED-Stevens Team mit den sechs Fahrern Malte Jürß, Jeremy Lendowski, Tobias Magdeburg, Moritz Malcharek, Luca Niederlag und Erik Schubert dabei, während drei weitere Akteure des Teams, Hannes Augustin, Christopher Schulz und Max Sommerfeld, als Mannschaft des Landesverbandes Berlin an den Start gingen.

In dem sehr schnellen Rennen bildete sich schon nach 15 Runden eine acht-köpfige Spitzengruppe u.a. mit dem Vorjahressieger Jan Tschernoster von der Deutschen Nationalmannschaft und dem Führenden der Rad-Bundesliga Marcel Fischer von den Racing Students sowie Luca Niederlag. Aus dieser Gruppe, die 18 Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete, setzte sich Erik Mohs vom Team Ur-Krostitzer Giant vor Daniel Harnisch vom Cycling Team Sachsen und Marcel Fischer durch, während Luca Niederlag nach einem Sturz in der Schlussphase wieder Anschluss zur Spitze fand, aber in die Entscheidung nicht mehr eingreifen konnte und Achter wurde.

Die 2. Etappe „Rund um die Oderniederung“ führte über 162 Kilometer, wo 15 Runden zu jeweils 10,8 km zu meistern waren. Bei angenehmen Temperaturen und leichtem Kantenwind setzte sich schon früh Malte Jürß in Szene, der hinter Erik Mohs Zweiter der ersten Sprintwertung wurde. Die beiden weiteren Sprintwertungen gewann Erik Schubert, der nach drei Runden eine Attacke setzte, der nur noch Marek Bosniatzki vom Team Bürstner-Dümo Cycling folgen konnte. Dank der Führungsarbeit von Erik Schubert und mit Unterstützung seines Teams im Feld wuchs der Vorsprung auf über sechs Minuten an, ehe die Deutsche Nationalmannschaft fünf Runden vor Schluß das Tempo verschärfte und die Ausreißer stellen konnte. Ein weiterer Versuch von Malte Jürß in der letzten Runde eine Entscheidung herbeizuführen scheiterte und so kam es zum Massenspurt, den Aaron Grosser vom Team Sauerland vor dem Deutschen U 23-Straßenmeister Pascal Ackermann von der Deutschen Nationalmannschaft und dem Berliner Tim Reske vom Cycling Team Sachsen für sich entschied. Bester des KED-Stevens Teams war Moritz Malcharek, der auf Platz 10 einkam, während in der Gesamtwertung, die Erik Mohs anführte, Luca Niederlag auf einem guten 7. Platz rangierte und Erik Schubert auf der 3. Etappe als Zweiter der Sprintwertung hinter Erik Mohs das Grüne Trikot tragen durfte.

Auf der 3. Etappe, einem Einzelzeitfahren über 19,8 km, war mit einer Vorentscheidung im Hinblick auf die Gesamtwertung zu rechnen. Ein ganz starkes Rennen fuhr Nico Heßlich von den Maloja Pushbikers, der mit einer Fahrzeit von 24:02,976 Minuten den Sieg davontrug und dabei den jungen Jan Tschernoster um 28 Sekunden distanzierte. Überraschend hier war der dritte Platz vom bislang wenig in Erscheinung getretenen Willi Thielebeule vom Team Isaac Torgau, der 46 Sekunden zurücklag. Die KED-Stevens Fahrer, nicht gerade als gute Zeitfahrer bekannt, schlugen sich hier prächtig und belegten durch Luca Niederlag, Tobias Magdeburg und Moritz Malcharek die Plätze 11, 16 und 19. Für den ersten Ausfall eines Fahrers sorgte ausgerechnet Pascal Ackermann, der zum Zeitfahren nicht antrat.

Neuer Spitzenreiter war nun Nico Heßlich vor Jan Tschernoster und Willi Thielebeule, wobei sich Luca Niederlag auf den 6. Platz verbessern konnte. Dafür übernahm Erik Mohs jetzt das Grüne Trikot des Führenden in der Sprintwertung.

Die 4. Etappe um den Güldendorfer Bergpreis am gleichen Abend war zwar nur 87,5 km lang, dafür aber waren die 25 zu fahrenden Runden durch einen 1,5 km langen Hügel, der auch noch mit 300 m Kopfsteinpflaster versehen war, recht anspruchsvoll. Hinzu kam durch regnerisches Wetter eine nicht ganz leicht zu nehmende, steile Abfahrt, die das Rennen zu einem regelrechten Ausscheidungsfahren machte. Stark fuhr hier besonders Malte Jürß, der der ersten Attacke des Franzosen Joseph Berlin-Semon von den Maloja Pushbikers sofort nachsetzte und mit ihm vier Runden lang an der Spitze einen Vorsprung von bis zu 45 Sekunden herausfuhr. Als der Vorsprung zu schmelzen begann, nahm Malte Jürß am steilen Stück nochmals Fahrt auf und fuhr 40 km allein an der Spitze, bis schließlich Jasper Frahm aus der Deutschen Nationalmannschaft, Johannes Heider vom Team Ur-Krostitzer Giant und Jonas Tenbruck von den Racing Students zu ihm aufschlossen. Durch die lange Alleinfahrt fehlte Malte Jürß am Ende die Kraft, um im Endspurt auf der ansteigenden Zielgeraden mithalten zu können. Hinter dem Sieger Jonas Tenbruck, Johannes Heider und Jasper Frahm blieb für ihn nur der undankbare 4. Platz übrig, dennoch war diese Leistung aller Ehren wert.

Da Nico Heßlich überraschend zu dieser Etappe nicht gestartet war, gab es auch einen neuen Spitzenreiter mit Jan Tschernoster, der mit 35 Sekunden Vorsprung auf Jasper Frahm und 44 Sekunden auf Willi Thielebeule die letzte Etappe in Angriff nahm. Luca Niederlag machte einen weiteren Platz gut und lag nun an 5. Stelle der Gesamtwertung, während Erik Schubert und Malte Jürß in der Sprintwertung die Plätze 2 und 3 belegten.

Zum Höhepunkt für das KED-Stevens Team wurde dann die Schlussetappe über 151,2 km „Rund um den Zeisigberg“, die Moritz Malcharek gewann und damit seinen ersten Erfolg in der Klasse U 23 feiern konnte. Die 10,8 km Runde, die 14 Mal zu absolvieren war, hatte ihren Höhepunkt 500 m vor dem Ziel mit dem feldsteinbepflasterten Zeisigberg. Eigentliches Ziel der Berliner war es, den bestplatzierten Luca Niederlag noch aufs Podium zu fahren, aber man einigte sich schließlich zwei Runden vor Schluß auf eine Attacke von Moritz Malcharek zu setzen. Er fuhr zunächst den führenden Alexander Müller von den Maloja Pushbikers auf, um sich dann drei Kilometer vor dem Ziel von ihm zu lösen und im Alleingang das Rennen zu entscheiden. Das Feld in Sichtweite verlieh dem jungen Berliner Flügel, der als Solist mit fünf Sekunden Vorsprung die Ziellinie überquerte. Das gesamte Team war über diesen Erfolg hoch erfreut und der Dank von Moritz Malcharek galt in erster Linie auch Malte Jürß und Tobias Magdeburg, die ein ganz starkes Rennen gefahren waren. Auch Luca Niederlag mit seinem 6. Platz fuhr noch einmal unter die Top Ten und erreichte in der Gesamtwertung einen ganz hervorragenden 4. Platz hinter dem Sieger Jan Tschernoster, Jasper Frahm und dem als Drittplatzierten überraschenden Willi Thielebeule.

Eine gut organisierte Rundfahrt mit wenig Stürzen brachte immerhin acht KED-Stevens Fahrer ins Ziel, lediglich Max Sommerfeld schied am letzten Tag aus und war dabei in guter Gesellschaft von weiteren 16 Fahrern. Die Sprintwertung gewann ungefährdet Erik Mohs vor seinem Teamkameraden Johannes Heider und den beiden Berlinern Erik Schubert und Malte Jürß.

Das KED-Stevens Team hat sich bei der Oderrundfahrt bestens präsentiert und so können die Sportlichen Leiter Dieter Stein und Nick Kracik mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden sein.

Bernd Mülle

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