Beim Nachwuchs U 23 dominieren weiterhin die Briten
- Ein starker Luca Rohde führt bei der Jugend vor Maurice Ballerstedt –
Wie am ersten Tag so war auch der zweite Abend mit dem gleichen Programm gestrickt mit der Ausnahme beim Endlauf im Punktefahren der Jugend, der dieses Mal als Dänisches Punktefahren ausgetragen wurde. Das Dänische Punktefahren ist gekennzeichnet dadurch, dass sich in den einzelnen Wertungen die Zahl der gewerteten Fahrer und auch die Punktzahl erhöht. Diese Art des Punktefahrens verläuft in der Regel immer sehr spektakulär und kann am Ende noch zu unerwarteten Ergebnissen führen.
Den ersten Vorlauf der Jugend gewann der Berliner Patrick Dietze vom Radteam Cöpenick, während der zweite vom Dänen Frederik Erringsö vor Maurice Ballerstedt vom SC Berlin gewonnen wurde. Im Endlauf über 40 Runden dominierte dann Luca Rohde von der RG Hamburg, jüngerer Bruder des ehemaligen Europameisters im Madison der U 23 Leon Rohde, der auf 32 Punkte kam und Maurice Ballerstedt mit 19 Punkten sowie Frederik Erringsö mit 14 Punkten auf die Plätze verwies. Der Hamburger übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung, die er mit 78 Punkten knapp vor Maurice Ballerstedt mit 75 Punkten inne hat. Dritter mit 59 Punkten bereits etwas abgeschlagen ist das große Talent Laurin Drescher vom ESV Lok Zwickau vor dem Berliner Patrick Dietze, der mit 56 Punkten noch um das Podium mitfahren kann. Bei der anschließenden Siegerehrung verlor Luca Rohde das Gleichgewicht und fiel mit seinem Rennrad auf die Piste. Hoffentlich kein schlechtes Omen für den Schlusstag am Samstag!
Im Sixday-Cup der U 23 dominierten erneut die britischen Athleten, die hier von ihrem Coach Heiko Salzwedel betreut, den Rennen ihren Stempel aufdrücken. Erneut waren Ethan Hayter/Matthew Walls im Punktefahren mit 32 Punkten vor den Deutschen Moritz Augenstein/Moritz Malcharek mit 15 Punkten erfolgreich und auch ihre Landsleute Joe Holt/Matthew Bostock auf Platz drei mit 12 Punkten ließen ihre Klasse aufblitzen. Im anschließenden Madison über 20 Minuten gab es dann sogar einen britischen Doppelerfolg, aber hier drehten Joe Holt/Matthew Bostock den Spies um und gewannen mit 16 Punkten vor Ethan Hayter/Matthew Walls mit 13 Punkten und den starken Belgiern Jules Hesters/Bryan Boussaer mit 10 Punkten. Auf den Plätzen 5 bis 7 folgten die drei deutschen Paare Moritz Augenstein/Moritz Malcharek, Jasper Frahm/Max Sommerfeld und Marcel Franz/Manuel Porzner, wobei insgesamt nur drei Mannschaften eine Verlustrunde hinnehmen mussten.
Überlegene Führende in der Gesamtwertung sind Ethan Hayter/Matthew Walls mit 81 Punkten vor Joe Holt/Matthew Bostock mit 54 Punkten. Dahinter kämpfen drei Teams um den dritten Podiumsplatz, den im Moment das belgische Team Jules Hesters/Bryan Boussaer mit 34 Punkten belegt vor den beiden deutschen Teams Marcel Franz/Manuel Porzner mit 31 Punkten und Moritz Augenstein/Moritz Malcharek mit 30 Punkten. Aus Berliner Sicht hervorragend schlägt sich auch Max Sommerfeld, der mit seinem kurz vor Schluß gestürzten Partner Jasper Frahm auf Platz 7 rangiert.
Wie sagte doch Moritz Malcharek nach dem Rennen: „Die Distanz ist einfach zu kurz für mich, da kommt man ja nicht richtig in Tritt“ und verschwand in die Katakomben, darauf hoffend, beim Finale am Sonntag über 50 Minuten zum großen Schlag noch auszuholen.
Am heutigen Samstag folgt das Finale für die Jugend mit einem Ausscheidungsfahren und darüber hinaus noch einmal das gleiche Programm für die U 23-Fahrer. Es sind erneut spannende Kämpfe zu erwarten, nachdem in den vergangenen Tagen schon hervorragender Sport geboten wurde. Dass dem Nachwuchs in Berlin ein entsprechender Platz eingeräumt wird, hat sich seit Beginn der Ära Velodrom mehr als richtig erwiesen. Der Sechstagesport hat letztlich davon profitiert, wofür Namen wie Robert Bartko, Andreas Müller, Leif Lampater, der Belgier Iljo Keisse, die Dänen Marc Hester, Michael Mörköv und Jesper Mörköv, der Niederländer Nick Stöpler oder die Briten Jonathan Dibben und Owain Doull sprechen, die allesamt im U 23 Nachwuchs-Cup als Sieger hervorgegangen sind und bis auf Robert Bartko noch heute in der Profiszene immer wieder Akzente setzen.
Bernd Mülle