106. Berliner Sechstagerennen erneut mit großem Nachwuchsprogramm
- Am ersten Tag dominierten die Briten beim Sixday-Cup der U 23 –
Auch im Rahmen der diesjährigen Neugestaltung des Berliner Top-Events nimmt der Nachwuchs von der Klasse U 13 bis zur U 23-Elite mit nahezu 200 Teilnehmern einen großen Platz ein. In keiner anderen Stadt erhält der Nachwuchs im Rahmen eines Sechstagerennens in dieser Größenordnung eine Chance und die Anfragen, hier in Berlin starten zu dürfen, sind immer wieder so zahlreich, dass vielen Sportlern auch aus Übersee schweren Herzens eine Absage erteilt werden muss. Bereits am ersten Abend startete das Nachwuchsprogramm mit einem Punktefahren der Jugend U 17, das in zwei Vorläufen über 30 Runden und einem Endlauf über 40 Runden ausgetragen wurde. Jeweils 20 Fahrer-/innen gingen an den Start, von denen sich 12 für den Endlauf qualifizieren konnten.
Im ersten Vorlauf siegte mit Laurin Drescher vom ESV Lok Zwickau ein zum Favoritenkreis zählender Youngster, der im letzten Jahr in der Schülerklasse sage und schreibe 32 (!) Siege herausfuhr. Platz zwei ging an den Berliner Sascha Telschow vom Marzahner RC 94, der den Österreicher Tim Wafler auf den dritten Platz verwies. Einen klaren Sieg im zweiten Vorlauf erzielte Luca Rohde von der RG Hamburg, der den Dänen Frederik Erringsö und Nicolas Heinrich vom ESV Lok Zwickau hinter sich ließ. Bester Berliner war Maurice Ballerstedt vom SC Berlin, der auf dem 4. Platz einkam, um dann im Finale den großen Coup zu landen. In einem äußerst spannenden Rennen holte er sich mit 17 Punkten den Sieg vor dem punktgleichen Luca Rohde, während Laurin Drescher mit 10 Punkten Dritter wurde. Dicht dahinter mit 9 Punkten folgten Patrick Dietze vom Radteam Cöpenick und der starke Däne Luis Carl Jörgensen punktgleich auf den Plätzen vier und fünf.
Im Sixday-Cup der Elite U 23 gab es noch kurz vor dem Start zwei Mannschaftsänderungen: für den Niederländer Dylan van Zijl sprang der Berliner Youngster Nicolas Brandt von den Zehlendorfer Eichhörnchen ein, der mit dem Niederländer Timo Miltenburg als Mannschaft 10 das Rennen aufnahm. Eine weitere Änderung gab es bei der britischen Mannschaft 8, wo Ethan Hayter seinen Landsmann Reece Wood ersetzte und mit Matthew Walls ein Team bildete. Die Europameister in der Mannschaftsverfolgung zeigten dann gleich im 60 Runden Punktefahren mit Fahrerwechsel nach der Hälfte der Distanz, dass sie hier zu den Topfavoriten zählen. Sie feierten dabei einen britischen Doppelsieg, als sie mit 20 Punkten ihre Landsleute Joe Holt/Matthew Bostock mit 18 Punkten distanzierten. Dahinter folgten die drei deutschen Teams Richard Banusch/Christian Koch, die Sieger von Bremen Moritz Augenstein/Moritz Malcharek und Marcel Franz/Manuel Porzner, während die belgischen Mitfavoriten Jules Hesters/Bryan Boussaer auf Platz 8 noch nicht wie erwartet auftrumpften.
Über 20 Minuten wurde dann das Madison ausgetragen und hier gab es harte Positionskämpfe, wenngleich Rundengewinne ausblieben und nur die Dänen Christian Nykvist Larsen/Anders Fynbo und die Deutschen Toni Franz/Fabian Käßmann zwei Rundenverluste einstecken mussten. So waren am Ende nicht weniger als 16 Teams rundengleich und so musste die Entscheidung in den Wertungsspurts fallen. Hier erwiesen sich die Briten Ethan Hayter/Matthew Walls erneut als die Stärksten und siegten mit 16 Punkten vor Marcel Franz/Manuel Porzner mit 10 Punkten sowie den Briten Joe Holt/Matthew Bostock und den Belgiern Jules Hesters/Bryan Boussaer, die beide auf 8 Punkte kamen. Der beste Berliner war Max Sommerfeld an der Seite von Jasper Frahm, die mit 5 Punkten den 5. Platz belegten, während Moritz Augenstein/Moritz Malcharek nur auf dem 7. Platz landeten. In der Gesamtwertung führen nach dem ersten Tag die starken Briten Ethan Hayter/Matthew Walls mit 36 Punkten vor den rundengleichen Joe Holt/Matthew Bostock mit 26 Punkten und dem besten deutschen Team Marcel Franz/Manuel Porzner mit 19 Punkten. Hinter den Belgiern Jules Hesters/Bryan Boussaer nehmen Moritz Augenstein/ Moritz Malcharek mit 12 Punkten derzeit den fünften Platz ein.
Bernd Mülle