Aktuell hat besonders der 3. Platz von Josh Mechsner am ersten Tag der zweitägigen Bundesligaveranstaltung in Ilsfeld-Auenstein für Furore gesorgt. Der junge Mann hat seit der letzten Saison eine kontinuierliche Entwicklung vollzogen, die sein Selbstbewusstsein erheblich gestärkt hat. So fuhr er am Ende des 88 km langen Rennens in einer dreiköpfigen Spitzengruppe, die mit 10 Sekunden Vorsprung vor dem Hauptfeld das Ziel passierte. Gegen die beiden Fahrer des Landesverbandes Brandenburg, dem siegreichen Leon Heinschke und dem Zweitplatzierten Paul Taebling, war der dritte Podiumsplatz für Josh Mechsner dennoch ein großer Erfolg. Aber auch der 11. Platz von Tarik Haupt und der 16. Platz von Maximilian Möbis konnten überzeugen, so dass der Landesverband Berlin in der Mannschaftswertung des ersten Tages unter 13 Teams einen hervorragenden zweiten Platz belegte. Darüber hinaus wurde Josh Mechsner, der noch eine Sprint- und zwei Bergwertungen gewann, als aktivster Fahrer ausgezeichnet.
Am zweiten Tag ging es in Ilsfeld-Auenstein gleichzeitig um die Deutsche Bergmeisterschaft, wo die Junioren 109,2 km zurückzulegen hatten. Hier siegte mit Johannes Adamietz vom WRSV-Holczer-Radsport-Team/SSV Ulm der Titelverteidiger, der mit einer erfolgreichen Soloflucht den Titel errang. Die Länge und die Härte der Distanz führten dazu, dass nur 51 der 94 gestarteten Fahrer das Rennen beendeten und die Zeitrückstände bis zu 18 Minuten betrugen. Aber auch hier schlugen sich die Berliner recht ordentlich mit Platz 21 für Maximilian Möbis und Platz 22 für Josh Mechsner, die in einer neunköpfigen Gruppe ins Ziel kamen, die 4:42 Minuten auf den Sieger verloren hatte. Mit Platz 36 von Nicolas Brandt, der 7:40 Minuten Rückstand aufwies, erreichten sie in der Tagesmannschaftswertung den neunten Platz.
In der Gesamteinzelwertung nach fünf von insgesamt 10 Rennen führt Niklas Märkl aus Rheinland-Pfalz mit 698 Punkten vor dem Badener Frederik Einhaus mit 555 Punkten und Tagessieger Johannes Adamietz mit 515 Punkten. Bester Berliner auf einem ausgezeichneten 7. Platz ist Josh Mechsner, der 336 Punkte auf seinem Konto hat und auch die Platzierungen von Maximilian Möbis (24.) sowie Nicolas Brandt (28.), Poul Rudolph (29.) und Tarik Haupt (31.) unter immerhin 103 Platzierten unterstreichen die positive Entwicklung in der Juniorenklasse. So ist auch der 6. Platz in der Gesamt-Mannschaftswertung mit 92 Punkten beachtenswert, zumal die Spitzenteams WRSV-Holczer und der Landesverband Baden mit jeweils 103 Punkten noch in Reichweite liegen.
Mehr auf die Bahn focussiert hat sich Karlo Brüser, der zuletzt mit Nicolas Brandt in Öschelbronn und Oberhausen die Madisonwettbewerbe im Rahmen der Rad-Bundesliga dominierte und mit den zwei Siegen sich für die kommenden Bahnweltmeisterschaften der Junioren empfahl. Er gehört dem C-Kader der Junioren an und wird bei der Weltmeisterschaft in Aigle/Schweiz im Ausdauerbereich zum Einsatz kommen. Damit wird seine diesjährige Leistungssteigerung belohnt und der Einsatz in der Mannschaftsverfolgung und im Madison scheint für den jungen Berliner durchaus realistisch zu sein.
Nicht minder erfreulich ist auch die Entwicklung bei Berlins Juniorinnen. Das im Vorfeld mit vielen Schwierigkeiten installierte Bundesligateam des Landesverbandes mit den fünf Fahrerinnen Luise Ollick und Marie Wawrzinek vom SC Berlin, Lina Rausch vom BRC Zugvogel, Lotta Schoenemeyer vom RSV Werner Otto und Eleonora Schütz von der NRVg. Luisenstadt hat im Verlauf der bisherigen Saison einige hoffnungsvolle Ergebnisse erzielt. Besonders der 10. Platz von Lina Rausch beim Leo Wirth Gedächtnisrennen in Merdingen, noch mehr ihr 5. Platz bei der Main-Spessart-Rundfahrt in Karbach, wo auch Eleonora Schütz als 13. überzeugen konnte, sorgten für zufriedene Gesichter im gesamten Team. Am ersten Tag des Albstadt-Etappenrennens hingen die Trauben für die Berlinerinnen etwas zu hoch, wo Eleonora Schütz als 18. mit über vier Minuten Rückstand Beste war, aber am zweiten Tag war es wieder Lina Rausch, die einen hervorragenden 8. Platz herausfuhr. Auch für Luise Ollick als 13. sprang noch ein durchaus akzeptables Ergebnis heraus, zumal sie nur 2:16 Minuten auf die Siegerin Liane Lippert vom Team Mangertseder-WRSV verlor.
In der Gesamt-Einzelwertung liegen hier mit Liane Lippert und Christa Riffel vom Landesverband Baden die zwei Topfavoritinnen mit 935 bzw. 705 Punkten in Führung, während als beste Berlinerin Lina Rausch mit 391 Punkten den 10. Platz einnimmt und Eleonora Schütz (16.), Marie Wawrzinek (17.) sowie Luise Ollick (21.) im Feld der bisher 33 Platzierten dazu beigetragen haben, dass der Landesverband Berlin in der Gesamt-Mannschaftswertung unter sieben Teams mit 77 Punkten Rang vier belegt und dabei nur 11 Punkte Rückstand auf das führende Team Mangertseder-WRSV aufweist. Die weiteren fünf Bundesligarennen werden zeigen, wohin die Reise für Berlins Juniorinnen führt, jedoch kann jetzt schon konstatiert werden, dass die Bildung dieses Teams allemal eine richtige und notwendige Maßnahme war.
Bernd Mülle