Wir bitten die verspätete Veröffentlichung des Berichets zu entschuldigen.
- Felix Fleischmann vom Marzahner RC 94 dreimal siegreich –
Die Meinungen gingen auseinander: die einen wollten den Renntag mangels ausreichender Beteiligung streichen, die anderen sahen jedwede Beschäftigung des Nachwuchses auf der Bahn im Velodrom als durchaus sinnvoll an, denn bekanntlich ist jeder Wettkampf besser als zum Teil ungeliebtes Training. Hinzu kam die Möglichkeit für die ganz jungen Fahrer, sich einmal mit den älteren Athleten zu messen und zu testen.
So gab es dieses Mal insgesamt nur acht Rennen, aber dafür konnten zum Beispiel Jugend und Junioren mit der Elite gemeinsam im Ausscheidungsfahren und im 40 Runden Punktefahren an den Start gehen. Das Kräftemessen war allerdings bei nur neun bzw. zehn (!) Teilnehmern nicht allzu aussagekräftig, zumal auch die potentiellen Elitefahrer des KED-Stevens Radteam Berlin fehlten. Sie waren schon in Vorbereitung auf die am kommenden Wochenende stattfindenden Deutschen Bergmeisterschaften und wollten daher kein Sturzrisiko mehr eingehen.
Erfolgreichster Fahrer des Bahnpokals war mit drei Siegen Felix Fleischmann vom Marzahner RC 94, der der Klasse U 15 angehört und das Ausscheidungsfahren und die 20 Temporunden gewann sowie die 200m fliegend (13,64 Sekunden) siegreich gegen seinen einzigen Konkurrenten Yannick Schaffrath vom Berliner TSC gestaltete. Jeweils zwei Siege erzielten der Jugendfahrer Raul-Odin Voigt vom Marzahner RC 94 im Ausscheidungsfahren und mit der schnellsten Zeit für eine Runde mit stehendem Start (19,97 Sekunden) und der Syrer Tarek Al Moakee von der NRVg. Luisenstadt, der als Fahrer der Klasse U 23 sowohl die 20 Temporunden als auch das 40 Runden Punktefahren für sich entschied. Hinzu kam noch ein dritter Platz im Ausscheidungsfahren, wo er Raul-Odin Voigt und dem Junior Jakob Antkowiak vom BSV AdW den Vortritt lassen musste.
Für die sieggewohnten Fahrer des SC Berlin reichte es nur zu einem Sieg bei den Schülern U 13, wo Toni Holst die 100m fliegend (7,05 Sekunden) vor seinem Vereinskameraden Benjamin Kühne-Fernandez gewinnen konnte.
Noch ein Wort zu dem Syrer Tarek Al Moakee, der von den bei der NRVg. Luisenstadt lizenzierten Flüchtlingen aus Syrien noch als einziger Aktiver übrig geblieben ist: seit Anfang April hat er auch einen Vertrag bei dem Continentalteam VIB Sports aus dem Bahrein unterschrieben, für das er bei der Klasika Primavera de Amorebieta in Spanien am Start war. Dort feierte das Movistar Team durch Andrey Amador aus Costa Rica und dem Spanier Alejandro Valverde einen Doppelsieg, während der Syrer das 171,5 km lange Rennen ebenso nicht zu Ende fuhr wie der Kolumbianer Winner Anakona und der Spanier Rafael Valls vom Movistar Team. Man darf gespannt sein, wie sich der Syrer weiterentwickelt und ob er seine überraschend zustande gekommene Chance nutzen kann.
Bernd Mülle