- Berlins Juniorinnen mit Achtungserfolgen –
Für die Junioren und Juniorinnen gab es am vergangenen Wochenende in Luckau eine Doppelveranstaltung. Während am Samstag die Deutsche Meisterschaft im Einzelzeitfahren auf dem Programm stand, kam am Sonntag mit dem Straßenrennen ein zweites Rennen zur Austragung, die beide Bestandteil der diesjährigen Rad-Bundesliga sind.
Zunächst verteidigte Christa Riffel vom Team Marcello-Verge LV Baden ihren Titel im Einzelzeitfahren über 18,9 km erfolgreich und holte sich nach dem Sieg im Straßenrennen am vergangenen Wochenende ihre zweite Meisterschaft in diesem Jahr. Sie blieb als Einzige mit einer Fahrzeit von 27:29 Minuten unter der 28-Minuten-Marke und erreichte dabei eine beachtliche Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,26 km/h. Auf Platz zwei landete mit 32 Sekunden Rückstand Franziska Brauße vom Team Mangertseder-WRSV, während Lea Lin Teutenberg aus der Mannschaft von Christa Riffel als Dritte schon 1:01 Minuten zurücklag.
Eine gute Leistung aus Berliner Sicht bot Luise Ollick vom SC Berlin, die als Beste der Landesverbandsauswahl den 9. Platz belegte. Während ihre Vereinskameradin Marie Wawrzinek Platz 11 unmittelbar vor Eleonora Schütz von der NRVg. Luisenstadt erreichte, landete Lotta Schoenemeyer vom RSV Werner Otto als 21. mit über vier Minuten Rückstand abgeschlagen unter den 25 Teilnehmerinnen. Nicht am Start war Lina Rausch vom BRC Zugvogel, die krankheitsbedingt das Zeitfahren ausließ. Für alle Teilnehmerinnen war es bei Regen ein schwieriges Rennen, zumal die nasse Strecke auch für Rutschgefahr sorgte.
Deutscher Meister der Junioren, die 25,9 km zu bewältigen hatten, wurde vom Landesverband Brandenburg Bastian Flicke, der am Ende ganze drei Sekunden vor seinem Teamkameraden Richard Banusch lag. Für den neuen Deutschen Straßenmeister Felix Groß vom Junioren Schwalbe Team Sachsen blieb mit 17 Sekunden Rückstand der dritte Platz beim Einzelzeitfahren übrig. Die Berliner Teilnehmer, bei denen Oskar Gebauer vom BSV AdW nicht am Start erschien, hatten mit dem Ausgang der Meisterschaft nichts zu tun. Erneut Bester war Josh Mechsner vom Berliner TSC, der mit 2:25 Minuten Rückstand den 25. Platz unter 82 Platzierten vor Nicolas Brandt von den Zehlendorfer Eichhörnchen (43.) und Joe Grabowsky vom SC Berlin (52.) belegte.
Am folgenden Tag ging es beim Straßenrennen erneut um Bundesligapunkte und da hatten die Juniorinnen bei angenehmen Witterungsbedingungen 70 km zurückzulegen. Es war nicht gerade ein schnelles Rennen, das von den jungen Damen gefahren und dann im Spurt einer 15-köpfigen Gruppe entschieden wurde. Die Siegerin hieß am Ende nach 2:05:28 Stunden Franziska Brauße, die ihre Teamkollegin Liane Lippert und diesmal auch Christa Riffel hinter sich ließ und damit für einen Doppelsieg von Mangertseder-WRSV sorgte, die auch die Tages-Mannschaftswertung gewinnen konnten.
Einen guten vierten Platz belegte Lina Rausch, die damit nur knapp das Podium verfehlte und zeitgleich mit Lotta Schoenemeyer ins Ziel kam. Für die an diesem Wochenende erstmals punktende Lotta Schoenemeyer war der 10. Platz nach langer Verletzungspause ein Hoffnungsschimmer im Hinblick auf ihre weitere Entwicklung. Mit acht Sekunden Rückstand kamen Marie Wawrzinek (17.) und Eleonora Schütz (19.) ins Ziel, während Luise Ollick mit einem Zeitverlust von 15 Sekunden auf Rang 22 fuhr. Die Berlinerinnen erreichten damit in der Tages-Mannschaftswertung Platz zwei und finden sich in der Gesamt-Mannschaftswertung mit 118 Punkten auf einem guten dritten Platz hinter Mangertseder-WRSV mit 139 Punkten und Marcello-Verge LV Baden mit 133 Punkten wieder. In der Gesamt-Einzelwertung, die von den Favoritinnen Liane Lippert und Christa Riffel angeführt wird, liegt Lina Rausch, die in Luckau auch Zweite der Sprintwertung wurde, als beste Berlinerin auf Rang 8 vor Marie Wawrzinek (17.), Eleonora Schütz (18.), Luise Ollick (20.) und Lotta Schoenemeyer, die auf dem 28. Platz unter 39 Platzierten rangiert.
Das Straßenrennen der Junioren wurde von den Fahrern des Landesverbandes Brandenburg dominiert, die auf den 127,6 km mit einem Stundenmittel von 44,38 km/h einen Doppelsieg durch die beiden ehemaligen Berliner Janik Petereit und Juri Hollmann vor dem Badener Lukas Baldinger feierten. Aus einer Spitzengruppe von 12 Fahrern, darunter mit Carlos Ambrosius (5.), Leon Heinschke (6.), Tom Müller (11.) und Paul Rudys (12.) vier weiteren Brandenburgern, hatten sie am Ende die schnellsten Beine und konnten sich durchsetzen. Auf der 11,6 km langen Runde, die elf Mal zu absolvieren war, hatten sich zunächst fünf Fahrer in der zweiten Runde abgesetzt, aber im Finale rissen die starken Brandenburger das Feld auf der Windkante komplett auseinander und schlossen zur Spitze auf, die dann aus 12 Fahrern bestand.
Die Tages-Mannschaftswertung wurde eine sichere Beute für die Brandenburger, während die Berliner hier nur auf dem 10. Platz landeten. Ihr Bester war erneut Josh Mechsner, der mit einer größeren Gruppe als 23. ins Ziel kam, die 34 Sekunden zurücklag. In dieser Gruppe platzierten sich auch Tarik Haupt von den Zehlendorfer Eichhörnchen als 29., Pepe Kunert vom SC Berlin (40.), Nicolas Brandt (41.), Joe Grabowsky auf Platz 45, Oskar Gebauer als 46. und Maciej-Marek Litkowski von den Zehlendorfer Eichhörnchen auf Rang 50.
In der Gesamt-Einzelwertung nach sieben von zehn Rennen führt Niklas Märkl vom Landesverband Rheinland-Pfalz mit 836 Punkten relativ klar vor Juri Hollmann mit 685 Punkten, der nur einen Punkt vor dem Drittplatzierten Johannes Adamietz vom WRSV-Holczer-Radsport-Team liegt. Aus Berliner Sicht belegt Josh Mechsner mit 448 Punkten einen ausgezeichneten 12. Platz und in der Gesamt-Mannschaftswertung, die vom Landesverband Brandenburg mit 162 Punkten angeführt wird, belegt Berlin mit 114 Punkten den 7. Platz unter 13 platzierten Teams.
Bernd Mülle