Routinier Robert Förstemann holt Bronze im Teamsprint

v.l. Pauline Grabosch, Daria Shmeleva, Anastasia Voinova v.l. Pauline Grabosch, Daria Shmeleva, Anastasia Voinova Arne Mill

- Vier Berliner Radsportler im Aufgebot des BDR bei der EM in Frankreich –

Vom 19. bis 23. Oktober 2016 fanden im französischen Saint-Quentin-en-Yvelines die Bahnradsport-Europameisterschaften der Männer und Frauen statt, die in insgesamt jeweils 11 Disziplinen ihre Meister ermittelten. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hatte dabei auch vier Berliner-/innen in seinem Aufgebot, die sich auf internationaler Ebene messen konnten und dabei mit unterschiedlichen Leistungen aufwarteten.

Eine Art Wiederauferstehung feierte nach zuletzt eher mäßigen Leistungen der bereits 30-jährige, in Berlin wohnende, Robert Förstemann vom RSC Cottbus, der im Teamsprint an der Seite von Eric Engler und Jan May an den Start ging. Bereits in der Qualifikation hatten sie mit 43,434 Sekunden Bestzeit gefahren, um dann sich in der 1. Runde klar gegen Spanien zu behaupten. Allerdings reichte hier die gefahrene Zeit von 43,503 Sekunden nicht für den angestrebten Kampf um die Goldmedaille, da die Polen und Großbritannien bei ihren Laufsiegen schnellere Zeiten erreichten und somit um Gold fuhren. Das deutsche Trio musste dann gegen Frankreich um Bronze fahren und hier zeigten sie mit der gehörigen Wut im Bauch, was möglich gewesen wäre. Die gegen starke Franzosen erzielten 43,083 Sekunden waren Bestzeit im gesamten Turnier und noch schneller als die Zeiten des deutschen Trios Joachim Eilers, Rene Enders und Robert Förstemann vom Februar 2015 bei den an gleicher Stelle ausgetragenen Weltmeisterschaften. Dennoch war es für den von vielen schon abgeschriebenen Robert Förstemann eine Bestätigung seines immer noch vorhandenen Leistungskönnens, mit dem er in den kommenden Monaten noch einmal angreifen will.

Für die in Berlin trainierende Charlotte Becker vom Frauenteam Hitec Products waren die Europameisterschaften von unterschiedlichem Erfolg geprägt. In der Mannschaftsverfolgung mit den jungen, zum Teil noch recht unerfahrenen Michaela Ebert, Tatjana Paller und Gudrun Stock an ihrer Seite blieb mit der mäßigen Zeit von 4:43,792 Minuten nur der 10. und letzte Platz in der Qualifikation übrig. Andererseits aber zeigte Charlotte Becker im Punkterennen über 25 km auch, dass sie mit ihrer Routine gegen geballte Konkurrenz durchaus mithalten kann. Im 18-köpfigen Fahrerfeld erspurtete sie 13 Punkte und verpasste mit dem undankbaren vierten Platz Bronze gegen die Polin Katarzyna Pawlowska nur knapp, die 14 Punkte auf ihrem Konto hatte. Gegen die insgesamt zweifache Europameisterin Kirsten Wild aus den Niederlanden, die 25 Punkte erreichte und die Belgierin Jolien D’Hoore mit 24 Punkten war sie allerdings chancenlos.

 

Sogar dreimal am Start bei diesen Europameisterschaften war Sebastian Wotschke vom BSV AdW Berlin, der in dieser Saison für das Continentalteam LKT Brandenburg fährt. Von seinem Auftreten musste man ein wenig enttäuscht sein, denn von ihm hat man in der Vergangenheit schon weitaus bessere Leistungen gesehen. In der Mannschaftsverfolgung an der Seite von Leif Lampater, Jasper Frahm und Lucas Liss reichte es mit der relativ schwachen Zeit von 4:06,902 Minuten nur zu Platz 12 unter 14 Teams, so dass man die Qualifikation nicht überstand. Dann wurde Sebastian Wotschke im Ausscheidungsfahren eingesetzt, wo er unter 18 Fahrern immerhin auf Rang 9 endete, wenngleich mit etwas mehr taktischem Geschick ein besseres Ergebnis möglich schien. Im abschließenden Madison am Sonntag als Partner von Leif Lampater schien Sebastian Wotschke mit seinen Kräften am Ende und war dem mehrfachen Sechstagesieger Leif Lampater kein gleichwertiger Partner, so dass beide auch hier nur auf Platz 12 einkamen.

Seinen ersten internationalen Einsatz bei der Elite hatte Berlins Nachwuchstalent Moritz Malcharek, der im Scratchrennen eingesetzt wurde. Bei seinem Einstand traf er auf so erfahrene Rennfahrer wie Wim Stroetinga aus den Niederlanden, Andreas Müller aus Österreich, der nach wie vor in Berlin zu Hause ist, Morgan Kneisky aus Frankreich oder Sebastian Mora aus Spanien. Dabei schlug sich der junge Berliner im Rahmen seiner Möglichkeiten ganz ordentlich und belegte den 12. Platz unter 21 Platzierten. Es gilt nun in den nächsten Wochen und Monaten, weiter auf sich aufmerksam zu machen und bei weiteren internationalen Wettkämpfen entsprechende Erfahrungen zu sammeln.

Bernd Mülle

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