Sechstagerennen Rotterdamm


Erster Sechstagesieg für spanische Europameister

- In Rotterdam stellten Torres/Mora alle in den Schatten -

Das Rotterdamer Sechstagerennen hat zu Beginn des neuen Jahres ein absolutes Highlight erlebt, das in dieser Form so nicht zu erwarten war. Mit dem sensationellen Sieg der spanischen Europameister Albert Torres/Sebastian Mora endete ein Rennen, das es so vom Verlauf her in den letzten Jahren noch nicht gegeben hatte.

Es waren zunächst sechs Teams, die nach der ersten Nacht rundengleich in Führung lagen und andeuteten, dass auch am Ende mit ihnen zu rechnen sein dürfte.

Darunter waren auch die vermeintlichen Topfavoriten aus den Niederlanden Niki Terpstra/Yoeri Havik und die Belgier Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, die schon in London siegreich waren. Niki Terpstra, zuletzt in Rotterdam dreimal hintereinander siegreich mit dem Belgier Iljo Keisse, bekam aber vor allen Dingen starke Konkurrenz aus dem eigenen Land von Wim Stroetinga/Raymond Kreder, die am Ende der ersten Nacht nach Punkten in Führung lagen.

Nach der zweiten Nacht schien das Rennen in geordneten Bahnen zu verlaufen, als nur noch Kenny de Ketele/Moreno de Pauw und Niki Terpstra/Yoeri Havik die Führung mit Rundenvorsprung vor den Dänen Jesper Mörköv/Alex Rasmussen und dem Franzosen Morgan Kneisky an der Seite des Deutschen Christian Grasmann inne hatten. Mit zwei bzw. drei Verlustrunden schienen Wim Stroetinga/Raymond Kreder und Albert Torres/Sebastian Mora zu diesem Zeitpunkt nahezu aussichtslos im Hintertreffen. Als am Ende der dritten Nacht Morgan Kneisky/Christian Grasmann allein in Führung lagen und Wim Stroetinga/Raymond Kreder sowie Albert Torres/Sebastian Mora wieder eine Runde aufgeholt hatten, waren es wieder sechs Teams, die im Kampf um das Podium alle Chancen besaßen.

Es schien eine gewisse Vorentscheidung gefallen zu sein, als die starken Niederländer Wim Stroetinga/Raymond Kreder nach der vierten und fünften Nacht jeweils mit Rundenvorsprung allein in Führung lagen und sich auch nach Punkten aufgrund des äußerst spurtstarken Wim Stroetinga Chancen auf den Sieg ausrechnen konnten. Dagegen mussten Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, Niki Terpstra/Yoeri Havik und Morgan Kneisky/Christian Grasmann mit schon fast aussichtslosen zwei Verlustrunden in die Finaljagd gehen, während Albert Torres/Sebastian Mora und Jesper Mörköv/Alex Rasmussen zwischenzeitlich zu den führenden Niederländern aufgeschlossen hatten.

Doch diese finale Jagd über 45 Minuten zuzüglich 50 Runden hatte es noch einmal in sich und stellte alles in den Schatten, was bis dahin abgelaufen war. Die drei eigentlich schon distanzierten Teams eröffneten sofort den Schlagabtausch und es dauerte nicht lange, bis wieder alle sechs Topteams rundengleich die Führung bildeten. Aber dieser Zustand hielt nicht lange an, denn die wilde Jagd, insbesondere von Morgan Kneisky/Christian Grasmann inszeniert und stets von Albert Torres/Sebastian Mora souverän gekontert, ließ keine Wünsche offen. So lagen die weiteren vier Favoritenteams alsbald zwei bzw. drei Runden zurück und selbst Jesper Mörköv/Alex Rasmussen, die immerhin vier (!) der fünf Wertungsspurts in den letzten 50 Runden gewannen, hatten zum Schluss nicht mal die Chance auf einen Podiumsplatz.

Die Schlussjagd, die von Morgan Kneisky/Christian Grasmann mit zwei Runden Vorsprung gewonnen wurde, endete mit dem letzten Spurtsieg der Spanier, die sich mit dem zweiten Platz in der letzten Jagd und sicherem Punktepolster den Sieg von Morgan Kneisky/Christian Grasmann aber nicht mehr nehmen ließen. Das ungewöhnlich hart gefahrene Finale sorgte auch dafür, dass noch drei Mannschaften das Rennen aufgaben, darunter auch Lucas Liss mit seinem Berliner Partner Marcel Kalz, die, ausgenommen die erste Nacht, in allen anderen Nächten die Zeitfahrwettbewerbe innerhalb des Sechstagerennens gewannen. Ansonsten hatten sie mit dem Ausgang des Sechstagerennens ebenso wenig zu tun, wie der zweite Berliner Teilnehmer Sebastian Wotschke, der mit seinem Stammpartner Hans Pirius im Endergebnis den 8. Platz mit neun Runden Rückstand belegte und damit durchaus zufrieden sein konnte. Beide waren insbesondere in den Punkterennen über 100 Runden mit zwei zweiten und einem dritten Platz sehr aktiv.

Im UIV-Cup für die Fahrer der Klasse U 23, der an allen sechs Tagen ausgetragen wurde, zeigten sich die Belgier Killian Michiels/Matthias van Beethoven überlegen, die mit Rundenvorsprung vor dem deutschen Team Manuel Porzner/Arne Egner siegreich waren. Der in der ersten Austragung erzielte Rundengewinn der Belgier hatte dabei bis zum Ende Bestand, wobei auch ihr Punktekonto schon zum Sieg gereicht hätte. Im Sprintwettbewerb mit jeweils drei Niederländern und Tschechen war es der niederländische Europameister Jeffrey Hoogland, der seinen Landsmann Hugo Haak und den Tschechen Tomas Babek auf die weiteren Plätze verwies.

Letzte Änderung am Donnerstag, 07 April 2016 06:14
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