62. Lichterfelder Rundstreckenrennen mit syrischen Radsportlern

62. Lichterfelder Rundstreckenrennen mit syrischen Radsportlern

- Von Fette Reifen bis Elite gab es spannende Wettkämpfe – 

Die Veranstalter des RV Lichterfelde-Steglitz und der Zehlendorfer Eichhörnchen konnten strahlen: die Vorsitzenden Hans-Joachim Schubert und Karsten Podlesch hatten mit ausgezeichneter Zusammenarbeit für ein Radsport-Spektakel vom Feinsten gesorgt, das bei herrlichem Radsportwetter nicht nur viele Zuschauer anzog, sondern auch für gute Starterfelder in nahezu allen Klassen sorgte. Auch Berlins Parteien ließen sich angesichts bevorstehender Wahlen die Gelegenheit nicht nehmen, ihre Werbetrommeln zu rühren.

Selbst beim Fette Reifen-Rennen der Jüngsten über 1,7 km konnten sich am Ende immerhin 13 Fahrer platzieren, von denen die meisten der SC Berlin stellte, u.a. auch mit dem Sieger Toni Holst, der nach einer Fahrzeit von 3:26 Minuten ins Ziel kam. Die talentierte Emma Rahn vom Marzahner RC 94 siegte im Marianne-Mischok-Gedenkrennen der Schüler U 11 über die doppelte Distanz und Nicolas Zippan vom RSV Königswusterhausen/Wildau ließ den Berlinern Enno Paul Rohde vom SC Berlin und Robby Pohl vom Marzahner RC 94 im Rennen der Schüler U 13 nach 6,8 km, die sie in 12:03 Minuten zurücklegten, keine Chance.

Tolle Beteiligung auch beim Rennen der Schüler U 15 über 11,9 km, das ebenfalls von Berlins besten Nachwuchsvereinen SC Berlin und Marzahner RC 94 dominiert wurde. Nach einer Fahrzeit von 18:48 Minuten siegte im Alleingang Florian Bondzau vom SC Berlin mit 15 Sekunden Vorsprung vor dem Marzahner Sascha Telschow, bevor weitere 17 Sekunden danach Jason Hablowetz vom RSC Cottbus als Dritter das große Feld hinter sich ließ. Die Jugend verfügte ebenfalls über ein zahlreiches Aufgebot mit Berlins Spitzenakteuren dieser Altersklasse und Fahrern u.a. aus Gera, Cottbus und Frankfurt/Oder, die die 34 km in einer Fahrzeit von 51:46 Minuten bewältigten. Leicht abgesetzt hatte sich zum Schluß Maurice Ballerstedt vom SC Berlin, der neun Sekunden vor Pepe Voß vom Spandauer RV und Florian Behnke vom Marzahner RC 94 über die Ziellinie fuhr. Das große, von Calvin Dik vom RSV Werner Otto und Elias Richter vom Marzahner RC 94 angeführte Feld, lag am Ende über zwei Minuten zurück.

Mit einer starken Leistung siegte bei den Junioren Maximilian Möbis vom BSV AdW, der die 51 km in 1:15:20 Stunden zurücklegte und dabei mit fast zwei Minuten Vorsprung vor Felix Groß vom RSV Venusberg und Josh Mechsner vom Berliner TSC ins Ziel kam. Nur 30,6 km hatten die Senioren 2, 3, 4 zu fahren und auch hier gab es mit Renzo Wernicke vom RV Germania Delitzsch einen Sieger im Alleingang, der für die Strecke 42:53 Minuten benötigte. Unter insgesamt 29 Platzierten landete als Spurtsieger des Hauptfeldes mit 47 Sekunden Rückstand Toralf Baumgarten vom Biehler-Masterteam auf Platz zwei vor Christian Lamczyk vom Rockefeller Cycling Team.

Der Höhepunkt war schließlich das Rennen der Elite A/B/C über 85 km, in dem erstmals die von der NRVg. Luisenstadt aufgenommenen Flüchtlinge aus Syrien am Start standen. Nazir Jaser, Yalmaz Habash, Tarek Al Moakee und Nabil Allaham fanden sich im Endergebnis ebenso wieder wie Marwan Al-Dhufairi vom RC Charlottenburg, der als Flüchtling aus dem Libanon nach Berlin kam. Der stärkste Fahrer von ihnen war Nazir Jaser, der als 17. unmittelbar hinter Tino Thömel vom Continentalteam RTS-Santic Racing ins Ziel kam und im großen Feld der nur einmal überrundeten Fahrer zu finden war, zu denen auch Yalmaz Habash (24.) und Tarek Al Moakee (28.) gehörten.

Es war ein sehr bewegtes und schnelles Rennen, das nach 1:55:35 Stunden vom Deutschen Madison- und Stehermeister Stefan Schäfer von den Maloja Pushbikers gewonnen wurde, der schon früh mit Julian Schulz von der NRVg. Luisenstadt auf Rundengewinn ausging, der dann nach 30 Runden der insgesamt 50 realisiert wurde. Weitere fünf Fahrer schafften danach ebenfalls einen Rundengewinn, so dass sieben Fahrer am Ende den Sieg unter sich ausmachten. Hinter Stefan Schäfer fuhr sein Teamkamerad Marcel Kalz auf Rang zwei vor Florian Kretschy, der dieses Jahr für das Team Ur-Krostitzer Giant in die Pedale tritt. Sechstageprofi Andreas Müller, der Österreicher aus Berlin, vom Continentalteam Hrinkow Advarics landete auf dem vierten Platz vor Mathias Wiele vom Team Ur-Krostitzer Giant und Sebastian Wotschke vom LKT Team Brandenburg, während der am Ende etwas entkräftete Julian Schulz den 7. Platz belegte. Mit Rundenrückstand gewann Routinier Eric Baumann vom Team Ur-Krostitzer Giant den Spurt des Hauptfeldes um Platz 8.

Für den Sieger Stefan Schäfer gab es als eine der vielen Prämien einen Carbonrahmen im Werte von über 1.000 Euro; insgesamt wurden Prämien von mehr als 3.000 Euro ausgeschüttet, so dass es in fast jeder Runde etwas zu gewinnen gab. Bleibt nur zu hoffen, dass die rührigen Veranstalter dieses so tolle Radsportfest auch in Zukunft weiter am Leben erhalten können, denn die Bedingungen bzw. bürokratischen Hindernisse werden von Jahr zu Jahr nicht weniger.

Bernd Mülle

  

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